A huge thunderstorm close to Port Hedland (Western Australia) lighting bushfires everywhere. I have waited for this photo since a long time. Bild von Diamond T Design via flickr.com. Lizenz: Public Domain
LightSpark möchte das Lightning seriös machen. Mit einem neuen Feature versucht es, das Offchain-Netzwerk für Bitcoin mit Banken zu verbinden. Mit Bitcoin selbst hat das aber nicht mehr viel zu tun.
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Light Spark, das Lightning-Startup von David Markus, ehemals PayPal und Facebook , stellt ein neues Feature vor: „ UMA Extend „. Dieses erlaubt es Usern und Unternehmen, ein Bankkonto mit dem Lightning-Netzwerk zu verbinden, um Lightning-Zahlungen direkt auf diesem zu empfangen.
UMA Extend baut auf der „Universal Money Address“ (UMA) auf – einer von Light Spark entwickelten, E-Mail-artigen Adresse für Lightning-Transaktionen. Die Vision von LightSpark ist dabei, dass Lightning nicht nur das Zahlungsnetzwerk für Bitcoin, sondern für jede Währung wird.
Mit UMA erhalten Nutzer eine E-Mail-ähnliche Adresse, die sie mit einer Wallet, Banken oder Börsen verbinden können. Das versendete Geld, egal welche Währung, wird zunächst in Bitcoin umgewandelt, dann über das Lightning-Netzwerk transportiert und anschließend in die Zielwährung zurückgetauscht, falls diese eine andere ist.
UMA ist bereits in 120 Ländern verfügbar, schreibt LightSpark. Unternehmen wie Coins.ph auf den Philippinen, Ripio in Lateinamerika, YouHodler in Europa und viele andere nutzen bereits UMA. Auch Börsen wir Coinbase haben Software von LightSpark integriert , was den Schritt zu UMA Extend relativ einfach machen dürfte.
Wie genau UMA Extend unter der Haube funktioniert, verrät die Ankündigung von Light Spark nicht. Sie gibt jedoch einige Details preis, aus denen wir mehr ableiten können: Wer den Service nutzen möchte, muss sich zunächst für eine UMA-Adresse anmelden. Das bedeutet, er muss sich umfassend registrieren, seine Telefonnummer für die Zwei-Faktor-Authentifizierung freigeben und sich anschließend mit seinem Ausweis verifizieren. Danach kann er sein Bankkonto verbinden – vermutlich ohne Wissen der Bank – und darüber automatisch über Lightning Geld empfangen. Die Zahlung fließt dabei über die Bitcoin-Wallet und den Wechselservice von Zero Hash, einem Partner von Light Spark.
Institutionen wie Börsen, die über das UMA-Protokoll Fiat-Geld per Lightning versenden wollen – was für viele sicherlich attraktiv ist, insbesondere bei einer grenzübergreifenden Kundschaft –, müssen jedoch zuvor bereits eine Lightning-Integration eingerichtet haben. Die Voraussetzungen sind also relativ hoch, und die Hürden für die User, wie die Verifizierung, dürften UMA für diese nicht besonders reizvoll machen.
Interessant könnte der Service allerdings für Unternehmen sein, insbesondere wenn wie global Geld versenden oder Transaktionen an Banken beschleunigen und automatisieren wollen.
Mit den eigentlichen Eigenschaften von Bitcoin hat all das freilich nicht mehr viel zu tun. Weder wird Bitcoin versendet, noch bleiben die User anonym oder pseudonym, noch werden Mittelsmänner ausgeschaltet. Es geht lediglich darum, Geld von einer Bank zur anderen zu bringen. Bitcoin ist dabei nicht mehr als ein Hindernis, das notwendig im Weg liegt.