Akademische Arbeit: Regierungen sollten öffentliche Blockchains angreifen

Der Kryptowelt droht Unheil: Vor wenigen Tagen wurde ein akademischer Artikel mit dem Titel: “Versöhnung von Instrumenten zur Bekämpfung der Geldwäsche und den Anforderungen des europäischen Datenschutzes in erlaubnisfreien Blockchain-Räumen” veröffentlicht. Im Journal of Cybersecurity wird demnach vorgeschlagen, dass Regierungen Kryptowährungen – insbesondere privatsphäreorientierte Chains – ins Visier nehmen sollten, um Geldwäsche zu bekämpfen.

Der Autor der Arbeit skizzierte mehrere Methoden, um das Vertrauen in erlaubnisfreie Blockchains zu untergraben, darunter 51%-Angriffe, Preissenkungen und Sybil-Angriffe – eine Art böswilliger Aktivität, bei der ein einzelner Benutzer mehrere Konten erstellt, um ein Netzwerk zu manipulieren. Der Autor erklärte:

„Das Vertrauen der Nutzer in die Netzwerke könnte durch erfolgreiche Angriffe auf diese Netzwerke erheblich untergraben werden, was das Vertrauen der Blockchain-Community in die Fähigkeit des Netzwerkprotokolls, einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, gefährden könnte.“

Die Arbeit argumentiert jedoch auch, dass diese Methoden nur als „letztes Mittel“ eingesetzt werden sollten, um Geldwäsche zu bekämpfen. Erst nachdem andere politische Initiativen wie das Blacklisting von Wallet-Adressen, das Kennzeichnen von Transaktionen, Sanktionen und andere Regulierungen erschöpft sind, sollte so vorgegangen werden.

Letztendlich sollte jeder Ansatz versuchen, ein Gleichgewicht zwischen der Notwendigkeit der Einhaltung bestehender Gesetze, der Förderung von Innovationen und dem Schutz der Privatsphäre der einzelnen Nutzer zu schaffen, so der Autor abschließend.

Obwohl die Arbeit 2021 veröffentlicht wurde, rückten ihre Ergebnisse kürzlich stärker in den Fokus, nachdem mehrere Benutzer vermuteten, dass einige der im Artikel diskutierten Taktiken derzeit genutzt werden, um den Preis von Monero zu manipulieren.

Im Jahr 2022 enthüllten UN-Beamte, dass Terrororganisationen vorwiegend Bargeld zur Finanzierung illegaler Aktivitäten nutzen – eine Behauptung, die später durch einen Bericht des US-Finanzministeriums bestätigt wurde. Darin wurde festgestellt, dass kriminelle Organisationen Fiat-Währungen gegenüber Krypto bevorzugen. Zudem gab der Bericht des US-Finanzministeriums vom Mai 2024 zu, dass selbst wenn digitale Vermögenswerte für illegale Aktivitäten verwendet wurden, diese dazu dienten, altbekannte Machenschaften fortzusetzen, die auch mit Bargeld oder anderen Anlageklassen hätten begangen werden können.

Dennoch hat dies die US-Regierung nicht davon abgehalten, hart gegen Krypto-Mixer und andere den Datenschutz fördernde Werkzeuge vorzugehen. Am 26. September 2024 entschied ein US-Richter, dass der Fall gegen Roman Storm, den Mitbegründer von Tornado Cash, fortgeführt werden könne.

Das harte Vorgehen der Regierung gegen diese datenschutzfördernden Werkzeuge hat eine Debatte über die Lebensfähigkeit dieser Dienste ausgelöst. Viele Benutzer fragten, ob Krypto-Mixer unter dem aktuellen Regulierungsregime überleben können.

Klar ist, dass solche Diskussionen Kryptos schon immer begleiten. Ob sich solche Methoden wirklich dursetzen lassen, sei allerdings dahingestellt.