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Peter Todd: Nein, ich bin nicht Satoshi

Peter Todd: Nein, ich bin nicht Satoshi

BitcoinblogBitcoinblog2024/10/10 08:03
Von:Christoph Bergmann
Profilbild von Peter Todd auf Twitter (heute X)

Seit etwa einer Woche wird eine große HBO-Doku angekündigt, die endlich enthüllen sollte, wer Satoshi ist. Kurz vor der Veröffentlichung weist Peter Todd den Verdacht zurück.

Heilandzack! Sogar die BILD hat darüber berichtet : Eine HBO-Doku hat angeblich herausgefunden, wer Satoshi ist. Dies könnte, vermutet Deutschlands meistverkaufte Tageszeitung, gar „die weltweiten Finanzmärkte erschüttern.“

Die Aussichten standen nicht schlecht: Filmemacher Cullen Hoback ist bereits dafür bekannt, die Person hinter den QAnon-Verschwörungstheorien ans Tageslicht gezerrt zu haben. Wer sollte besser geeignet sein, die geheimnisvollste Person des Internets zu identifizieren – Satoshi?

Kurz vor dem Start wurden einzelne Szenen geleakt, und es scheint, als weisen sie auf Bitcoin-Entwickler Peter Todd. Cullen sei „sehr sehr überzeugt“, heißt es – doch jeder, der die Geschichte von Bitcoin kennt, dürfte wissen, wer Peter Todd ist: ein bemerkenswerter Entwickler mit einem unabhängigen, eigenen Geist, aber wohl kaum Satoshi.

Todd dementiert das augenblicklich: „Nein. Wie ich schon sagte, ich bin nicht Satoshi. ich habe Bitcoin entdeckt, als ich das Whitepaper gelesen habe, wie ich schon oft öffentlich gesagt habe.“ Soweit er wisse, habe Cullen sich nicht einmal die Mühe gemacht, Todds ehemalige Klassenkameraden oder Kollegen zu kontaktieren, um dem Verdacht auf den Grund zu gehen.

Es sei ironisch, kommentiert Todd, „dass ein Filmemacher, der bekannt für eine QAnonen-Dokumentation ist, auf eine QAnon-artige Weise zu Verschwörungstheorien greift.“

Aber was spricht überhaupt für Peter Todd? Zunächst einmal hegt der Kanadier seit langem ein Interesse für Kryptographie. Er hat schon in den 90ern in der Cyperpunkt-Mailinglist mit Adam Back, dem Hashcash-Erfinder und Blockstream-CEO, über digitales Bargeld diskutiert – in einem Alter, in dem andere gerade beginnen, in die Pubertät zu kommen. Der heute 39-jährige war 23 Jahre alt, als das Whitepaper erschien.

Als „Beweis“ führt der Film an, dass Todd ein Post von Satoshi über die Gebühren bei Bitcoin im Forum bitcointalk fortsetze. Laut Cullen habe Satoshi sich hier mit dem falschen Account eingeloggt. Das ist aber inhaltlich eher belanglos.

Peter Todd vereint ein technisch tiefes Verständnis von Bitcoin mit starken politischen Überzeugungen. Vieles aber steht dem, was man von Satoshi weiß, diametral gegenüber. Satoshi wollte onchain durch große Blöcke skalieren – Peter Todd ist ein energischer Verfechter kleiner Blöcke und Offchain-Skalierung. Satoshi hat auf SPV-Wallets gesetzt, Simple Payment Verification – Peter Todd hat sie abgelehnt und hegte sogar den Plan, sie anzugreifen. Satoshi wollte unbestätigte Transaktionen akzeptieren, etwa an Automaten – Peter Todd arbeitet(e) daran, sie durch RBF weniger zuverlässig zu machen.

Und so weiter. Jeder, der die Geschichte von Bitcoin kennt, achtet Todd als kompetenten Entwickler mit klaren, teilweise zu starken, aber niemals unbegründeten Überzeugungen, kann aber über den Verdacht, er sei Satoshi, nur lachen. Auch strahlen die Posts von Satoshi eine nüchterne Reife aus, die Peter Todds Kommentaren fehlt. Der Entwickler bleibt zwar technisch und in der Sache kühl, strahlt aber meist ein Stück Hitzigkeit und intellektuellen Narzismus aus.

Den Wirbel um seine Person nutzt Peter Todd derweil, um auf seine eigenen Anliegen aufmerksam zu machen. Er verweist auf eine Reportage aus der Ukraine, wo Russen Zivilisten durch Drohnen ermorden, und fordert Bitcoiner dazu auf, nicht die Zeit mit Spekulationen über Satoshi zu verschwenden, sondern Bitcoins an Wild Hornets oder die Come Back Alive Foundation zu spenden, damit die Ukraine Drohnen oder Schutzausrüstung kaufen kann.

Mit dem Verdacht auf Peter Todd werden die zahlreichen Vermutungen hinfällig, die im Vorfeld der Filmveröffentlichungen kursiert waren. Sie laufen auf dem Prediction-Market Polymarket zusammen , es handelt sich überwiegend um die üblichen Namen: Der belgische Kryptograph Len Sassaman, der nicht nur Cypherpunk war, sondern passend zu Satoshis Abtauchen im Sommer 2011 gestorben ist; Nick Szabo, BitGold-Erfinder und schon so lange Satoshi-Kandidat, dass es beinahe ein Running Gag ist, Adam Back, Hashcash-Erfinder und Blockstream-CEO. Auch wurde Paul Le Roux genannt, ein Kryptograph und Schwerstkrimineller, Hal Finney, der mittlerweile verstorbene Erfinder von Reusable Proof of Work und erster Bitcoin-Miner nach Satoshi, Wei Dai, Gavin Andresen, Gavin Wood, Dorian Nakamoto und sogar Craig Wright – der einzige Mensch der Welt, der juristisch nicht Satoshi ist.

Alle diese Kandidaten haben eines gemeinsam: Sie sind mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht Satoshi. Das Rätsel um die Identität des Bitcoin-Erfinders bleibt weiter ungelöst, und je mehr Zeit verstreicht, umso geringer sind die Chancen, dass es jemals gelöst wird

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