Trump ernennt den ehemaligen SEC-Vorsitzenden Jay Clayton zum US-Staatsanwalt für den Southern District of New York

Nach seiner Rolle als oberster Finanzaufseher unter der vorherigen Regierung von Präsident Donald Trump wurde Jay Clayton vom designierten Präsidenten als Staatsanwalt für den südlichen Bezirk von New York nominiert. 

Clayton, der am Donnerstag nominiert wurde, war zuvor von 2017 bis 2020 Vorsitzender der U.S. Securities and Exchange Commission. Der südliche Bezirk von New York hat eine Vielzahl hochkarätiger Kryptofälle bearbeitet, darunter gegen den ehemaligen FTX-CEO Sam Bankman-Fried. Die Nachricht wurde zuerst von Reuters berichtet. 

"Ich freue mich, bekannt zu geben, dass Jay Clayton aus New York, der Vorsitzende der U.S. Securities and Exchange Commission während meiner ersten Amtszeit, wo er eine unglaubliche Arbeit geleistet hat, hiermit als U.S. Attorney für den südlichen Bezirk von New York nominiert wird", sagte Trump in einem Beitrag auf Truth Social. "Jay ist ein hoch angesehener Wirtschaftsführer, Berater und öffentlicher Diener."

Clayton führte die SEC durch den Boom der Initial Coin Offerings 2017-18, während dessen sein Büro eine Reihe hochkarätiger Klagen gegen prominente und weniger bekannte Kryptoprojekte einreichte. Bemerkenswerterweise reichte die Wertpapieraufsicht Vollstreckungsmaßnahmen gegen Kik und Telegram ein, die die Krypto-Bemühungen der Messaging-Apps behinderten.

Der ehemalige SEC-Vorsitzende lehnte auch jeden Antrag auf Krypto-Exchange-Traded-Funds ab und reichte kurz vor seinem Ausscheiden Anklage gegen Ripple ein. Im Jahr 2020 beschuldigte die SEC das Unternehmen, 1,3 Milliarden Dollar durch den Verkauf von XRP eingenommen zu haben, was die Behörde als nicht registriertes Wertpapier ansieht. Der Fall ist noch anhängig, nachdem ein New Yorker Richter beiden Parteien einen Teilerfolg zugesprochen hat und beide Berufung eingelegt haben. 

Clayton, ein ehemaliger Anwalt bei Sullivan & Cromwell und Berater der Federal Reserve, war Vorsitzender, als der DAO-Bericht im Juli 2017 veröffentlicht wurde, der die berüchtigte dezentrale autonome Organisation (d.h. "The DAO") untersuchte, die dazu führte, dass Ethereum die Kette zurückrollte, um gestohlene Gelder wiederherzustellen. Der Bericht setzte den Präzedenzfall für die Behandlung von Krypto-Assets, die durch ICOs ausgegeben werden, als Wertpapiere. 

Am Mittwoch sagte Clayton einer Gruppe von Wertpapieranwälten in New York, dass Krypto-Gesetzgebung wahrscheinlich bevorsteht und er sich dafür aussprechen würde, "regulatorische Belastungen" zu verringern, um Unternehmen zu motivieren, an die Börse zu gehen, berichtete Reuters. 

Während vorbereiteter Bemerkungen am Donnerstag zog SEC-Vorsitzender Gary Gensler Parallelen zwischen ihm und Clayton und bemerkte, dass beide gesagt hatten, Bitcoin sei kein Wertpapier. Gensler sagte auch, dass Clayton etwa 80 Maßnahmen gegen Personen und Firmen im Krypto-Bereich ergriffen habe. 

Es ist unklar, ob Gensler eine Zukunft bei der Behörde hat, da Trump gesagt hat, er würde den führenden Kommissar "am ersten Tag" entlassen. Quellen haben gesagt, es sei wahrscheinlich, dass Gensler zurücktreten würde, wie es andere Vorsitzende in der Vergangenheit getan haben. Gensler könnte sich entscheiden, als Kommissar bei der SEC zu bleiben. 

"Seine Kommission und er sprachen oft über diese Märkte, beginnend im dritten Monat seiner Amtszeit, als die Kommission den DAO-Bericht herausgab", sagte Gensler. "Die SEC hat diese Wachsamkeit fortgesetzt, um sicherzustellen, dass diejenigen, die Wertpapiere anbieten oder verkaufen, unsere bewährten Wertpapiergesetze einhalten."

Apollo Global Management ernannte Clayton nach seiner SEC-Amtszeit zum leitenden unabhängigen Direktor in seinem Vorstand, eine neu geschaffene Rolle. Er kehrte auch als Senior Policy Advisor zu Sullivan & Cromwell zurück und übernahm Beraterrollen bei den Krypto-Unternehmen Fireblocks und One River.