Preistreiber für Bitcoin: MicroStrategy kurz vor der Aufnahme in den Nasdaq 100?
Am Freitag dieser Woche wird bekannt, welche Anpassungen im bekannten Technologieindex Nasdaq 100 vorgenommen werden. Laut mehreren Analysten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das auf Bitcoin setzende Unternehmen MicroStrategy nach der starken Performance der Aktie erstmals aufgenommen wird.
Sollte es tatsächlich so kommen, so könnte dies den Aktienkurs von MicroStrategy enorm beflügeln, da die auf dem Index basierenden ETFs entsprechend umschichten müssten. Ein steigender Preis der MicroStrategy-Aktie sorgt dafür, dass die Kapitalaufnahme mittels der Ausgabe neuer Unternehmensteile für Bitcoin-Käufe umso lukrativer ist.
„Aufnahme wahrscheinlich“
Gestern veröffentlichten die in der Bitcoin-Community bekannten Bloomberg-Analysten James Seyffart und Eric Balchunas eine Einschätzung zu der neuen Zusammensetzung des Index, die am 13.12. von dem Finanzdienstleister Nasdaq, Inc. bekannt gegeben und zehn Tage später in Kraft treten wird.
Laut ihnen ist es wahrscheinlich, dass MicroStrategy aufgenommen wird, da das Unternehmen mittlerweile die nötigen Voraussetzungen erfüllt. Sowohl das Handelsvolumen als auch die Marktkapitalisierung sind nämlich groß genug für den Index.
MicroStrategy wird wahrscheinlich am 23. Dezember in den Nasdaq-100-Index aufgenommen, und wir erwarten, dass danach Nettokäufe von Aktien im Wert von mindestens 2,1 Mrd. US-Dollar durch ETFs folgen werden, was etwa 20 % des täglichen Handelsvolumens entspricht.
Aus dem Bericht
Laut den Analysten dürfte MicroStrategy mit einer Gewichtung von 0,46 Prozent in dem Index Platz nehmen. Da die ETFs, die den Nasdaq 100 abbilden, entsprechend der Anpassung umschichten müssen, wäre entsprechend mit einer hohen Kaufnachfrage nach der Aktie zu rechnen – laut den Analysten in Höhe von circa 2,1 Milliarden US-Dollar.
Aufgrund dieser Meldung hob das Analysehaus Bernstein die Kursprognose für MicroStrategy auf 600 US-Dollar an und betonte , dass die potenzielle Aufnahme in den großen Technologieindex sich positiv auf die Aktie auswirken dürfte. Generell ist es auch ein sich wiederholendes Muster, dass die Aktien betroffener Unternehmen nach einer solchen Ankündigung deutlich zulegen können.
Dass der größte Firmenhalter von Bitcoin in den Index aufgenommen werden könnte, ist jedoch keine Neuigkeit. Das Finanzdienstleistungsunternehmen Cantor Fitzgerald, dessen CEO von Donald Trump zum Handelsminister nominiert wurde, prognostizierte bereits Mitte November, dass MicroStrategy zu den Unternehmen gehört, die in den Nasdaq 100 aufsteigen werden.
Obwohl MicroStrategy wichtige Voraussetzungen erfüllt, könnte eine Tatsache der Aufnahme jedoch im Wege stehen. Finanzunternehmen sind nämlich vom Nasdaq 100 ausgeschlossen. Und je nach Betrachtungsweise könnte das US-amerikanische Softwareunternehmen als ein solches eingeordnet werden.
Der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende Michael Saylor erklärte erst noch im Oktober dieses Jahres in einem Interview mit Analysten von Bernstein, dass das Ziel von MicroStrategy sei, eine Art „Bitcoin-Bank“ zu werden.
Letztlich besteht das Geschäftsmodell schon heute primär daraus, am Kapitalmarkt Geld einzusammeln, um damit Bitcoin zu kaufen. Mittlerweile hält MicroStrategy 423.650 BTC im Gegenwert von circa 40 Milliarden US-Dollar. Außerdem bezeichnet sich das Unternehmen selbst als „Bitcoin Treasury Company“.
Sollte es deshalb entgegen der Einschätzung einiger Analysten nicht zu der Aufnahme in den Nasdaq 100 kommen, so würde sich vermutlich Enttäuschung breitmachen, die sich auch in einem fallenden Aktienkurs widerspiegeln dürfte.
Aufnahme in den S&P 500?
MicroStrategy ist ebenso bislang nicht Teil des großen US-amerikanischen Aktienindex S&P 500, für den andere Voraussetzungen gelten und auf Basis dessen das meiste Kapital investiert ist.
Für eine Aufnahme in den S&P 500 ist es unabdingbar, dass ein Unternehmen Gewinne schreibt. Bei MicroStrategy ist dies derzeit nicht der Fall, aber mit der Änderung in der Bilanzierungsvorschrift für Bitcoin , die jetzt verpflichtend wird, könnte sich das bald schon ändern, wie auch die Bloomberg-Analysten erklären.
Die Aufnahme in den S&P 500 wird aufgrund des fehlenden Gewinns schwieriger sein, obwohl eine Änderung der Rechnungslegungsvorschriften für die Bitcoin-Bewertung dazu führen könnte, dass MicroStrategy im Jahr 2025 aufgenommen wird.
Aus dem Bericht
Eric Balchunas entgegnete dieser Einschätzung jedoch, dass MicroStrategy laut dem für den Index relevanten Branchenklassifikationssystem ICB als Technologieunternehmen eingestuft ist und sich dies wohl vor der potenziellen Aufnahme nicht ändern wird.
Für diejenigen, die sagen, dass MicroStrategy nicht in den Nasdaq 100 aufgenommen werden kann, wenn es als Finanzwert und nicht als Technologiewert betrachtet wird. Das ist ein gutes Argument, aber das ICB bestimmt das und im Moment ist es ein Technologietitel. Die nächste Überprüfung findet im März statt, also zwei Wochen nach der Aufnahmefrist für den Nasdaq 100.
Eric Balchunas auf 𝕏
For those saying $MSTR may not get into $QQQ if it is considered a financial stock vs a tech stock. Good point but ICB determines that and rn it’s tech. Next review is March, so well after $QQQ inclusion deadline in two weeks https://t.co/Fnbm4x0BdJ
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) December 11, 2024
Mit der möglichen Aufnahme in die großen Aktienindizes Nasdaq 100 und S&P 500 stehen MicroStrategy weitere potenzielle Kurstreiber bevor. Sollte dadurch die Aktie des Unternehmens stark an Wert gewinnen, könnte dies weitere fremdfinanzierte Bitcoin-Käufe erleichtern und daher den auch Preis der bedeutendsten Kryptowährung in die Höhe treiben.
Außerdem würde es das Signal an die Finanzwelt senden, dass ein kleines Unternehmen, das operativ kaum noch wachsen konnte, dank einer Bitcoin-Strategie jetzt bei den ganz Großen mitmischt.
Zu den Schwergewichten in den großen Aktienindizes gehört unter anderem das Technologieunternehmen Microsoft, dessen Aktionäre gestern gegen die Prüfung einer Investition in Bitcoin gestimmt haben – Blocktrainer.de berichtete . Durch den weiteren Erfolg von Bitcoin und MicroStrategy könnte es eventuell dann auch eines Tages zum Umdenken bei den „Big Playern“ kommen.
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